Olaf Sabatschus

Geburtstag: 2. Juni 1971
Geburtsort: Köln
Größe: 174 cm
Gewicht: 70 kg
Wohnort: Troisdorf
Erster Triathlon: 1987 in Kerpen

Erster Ironman: 1992 in Roth (ca. 8:27 Std.)
Internetseite: www.olafsabatschus.de



Olaf, Dein Sohn Linus ist vor kurzem „mal eben so“ seine erste 3-Kilometer-Runde gelaufen. Er fängt also mit 5 Jahren schon an, in Deine Fußstapfen zu treten: Freut oder erschreckt Dich das?
Na ja: Man muss die Kinder wirklich probieren lassen, was ihnen gefällt. Und Linus meinte morgens einfach mal so, loslaufen zu müssen… dass er dann nicht nur um den Block läuft, hat mich gefreut, denn das positive Beispiel, dass seine Eltern sich viel und ausdauernd bewegen, färbt ab. Normalerweise fährt er aber mit dem Rad nebenher wenn wir laufen – ich fände es sonst auch viel zu früh für ein regelmäßiges Lauftraining. Er spielt übrigens begeistert Fußball; also das Laufen, Radeln ist nicht das einzige, was auch gut so ist.


Gibt es etwas, was Du in Deiner Karriere gern anders gemacht hättest, und wovor Du Linus bewahren möchtest?
Zu Anfang habe ich ziemlich unstrukturiert und viel zuviel trainiert… da könnte ich natürlich helfen, falls er mal in meine Fußstapfen treten möchte.


Besser und effizienter trainieren! Hier geht's zu unseren Triathlon-Büchern


Deinen ersten Triathlon hast Du mit 17 Jahren gemacht. War das schon richtig ambitioniert, oder ein zufälliges Ereignis, z.B. weil Freunde Dich mitgenommen haben?
Das war zufällig, ein Freund hat mich überredet und mir sein viel zu großes Tourenrad geliehen…


Wann hast Du mit intensivem Triathlontraining begonnen, und wie viele Stunden waren das in etwa pro Woche?
Eigentlich hat mich das gleich so begeistert mit dem ersten Triathlon, dass ich direkt losgelegt habe. Ich war 17, damals. In der Woche bin ich dabei schon auf 10–12 Stunden in der Anfangszeit und nach 2–3 Jahren auch manchmal auf mehr als 20 Stunden pro Woche gekommen.


Wie lässt sich so ein intensives Training mit Familie und zwei Kindern vereinbaren?
Ja, einfach ist das wirklich nicht. Ich versuche zum Beispiel viele Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu machen, und Zeit zu sparen, indem ich eher auf Qualität als hohe Umfänge achte.


Konntest Du Dich stets voll auf den Sport konzentrieren und davon leben, oder hast Du nebenbei anderweitig gearbeitet?
Dadurch, dass ich in den ersten Jahren zuhause bei meinen Eltern wohnen konnte, habe ich tatsächlich nichts nebenbei gemacht, aber seit mehr als einem Jahrzehnt bin ich als Coach, Autor, Trainingslagerveranstalter tätig. Es ist eben zu unstet, wenn man von Preisgeldern und nicht ganz so üppigen Sponsorengeldern in einer Randsportart abhängig ist.


Effizienter trainieren, schneller werden mit TRIATHLON TOTAL


Mittlerweile bietest Du unter www.quozo.de Trainingspläne und -steuerung für Triathleten an. Lässt Dir das noch genug Zeit für den Sport?
Nun, die Erfolge der letzten Jahre zeigen, dass es ganz gut geht, alles „unter einen Hut“ zu bringen. Außerdem muss man natürlich auch Beschäftigungsfelder für die Zeit nach der Profi-Karriere aufbauen!


Ich habe mal gelesen, dass Du noch „bis etwa 40“ aktiv Triathlon betreiben möchtest. Dazu gleich drei Fragen:
Was treibt Dich dazu, nach so vielen Erfolgen und IRONMAN-Siegen überhaupt weiter zu machen?
Das ist tatsächlich einfach der enorme Spaß an der Sache, ohne den es nicht gehen würde!


Wie sieht es gesundheitlich aus? Gibt es größere Verletzungen, die Dich einschränken?
Derzeit muss ich meine erste Pausen-Saison seit 20 Jahren über mich ergehen lassen, ein ausheilender, aber noch nicht wieder 100%iger Knorpelschaden zwingt mich dazu. Aber es sieht gut für die nächste Saison aus, bis dahin sollte alles wieder im Lot sein.


Und hast Du den Hodenkrebs, der 2006 bei Dir diagnostiziert wurde, komplett überstanden?
Ja, das sieht zum Glück ganz danach aus. Ich habe allerdings dadurch gelernt, dass Kommissar Zufall im Leben immer eine große Rolle spielt. Sicher ist davor keiner, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder auftaucht, geht gegen Null. Ich hatte keine Metastasen, und so langsam sagt die Statistik (nach 5 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit wieder so gering wie bei nicht Betroffenen), dass ich geheilt bin.


Ich wünsche Dir für die Zukunft viel Erfolg und bedanke mich für das nette und sehr interessante Gespräch!


(September 2010)


zur Liste der Athletenportraits